INSPIRATION – Online Abstinenz

by Monday, August 3, 2015
oder etwa doch?

Was absurd klingt, wirkt nach längerem Nachdenken eigentlich ganz logisch – Online Abstinenz ist die beste Medizin die neue Ideen zum Sprudeln bringt…

Schon über einen Monat bin ich weg. Einfach weg vom Blog, Facebook und Co. Ich muss gestehen ich habe wenige Lebenszeichen von mir auf Instagram gegeben, aber grundsätzlich fühlte ich mich reif für eine Abstinenz. Die ersten Tage meiner Abwesenheit hatte ich wirklich schlechtes Gewissen.  Meine hohe Verantwortung und ständige Erreichbarkeit zuvor, haben mir viele schlaflose Nächte vorbereitet. Geendet hat das ganze beim Arzt und der Frage an mich wie lange ich mich noch so behandeln möchte und ob wirklich etwas schlimmes passieren würde wenn ich diesen Sommer einfach mal BLAU mache. Nicht nur von meinem Blog, sondern vom Internet allgemein. Heute bringe ich euch einen ungeschickten Gedankenauszug und das Resultat davon
Die Internet Schattenseiten
Man beobachte das Phänomen der Heavy Internet User mit Angstzuständen, Panikattacken, überhöhtem Stress oder Depressionen. Darunter anfällig natürlich auch Blogger die es offen zugegeben haben – (HUT AB FÜR DEN MUT + Respekt an dieser Stelle an alle die damit kämpfen mussten und viel Kraft für die Zukunft wünsche ich) Und es trifft leider nicht nur die No Names sondern auch die großen und bekannten. Ich denke sogar die zuerst vor anderen. Das erfolgreiche Bloggerleben sieht von außen so makellos und retouchiert aus, doch dahinter stecken Stunden und Stunden die jeden noch so kleinen Makel wegmalen und ausradieren. Tage und Nächte voller Recherche (wieder mal ein medienoverload) und dem ständigen Druck neue Ideen rauszuschiessen. Neue Inhalte, neue Fotos, neue Konzepte, mehr Veränderung, immer ein Stück voraus. Was oberflächlich aussieht, ist harte Arbeit hinter den Kulissen, Selbstdisziplin und Beherrschung.
Mir wird nur vom zuschauen schwindelig, denn ich fühle mich (immer noch) mehr Beobachterin als Bloggerin. Was ich sehe sind kiloschwere Objektive, Handys die an der Hand festgetacktert sind, kaltes Essen (bis man das perfekte #foodie Foto mal geschossen hat, kann schon ein Stündchen vergehen :), deshalb geniesst man seinen couture lunch eher kalt) und Konkurrenzangst. Schade eigentlich. Könnte man nur die Uhr zurückdrehen wo man diese ganze Bloggeschichte mit Leichtigkeit gesehen hat. Kindisch, naiv – hobbylike. Die Zeit wo man tausende Ideen hatte die raus mussten, statt der Zeit wo Ideen auf Knopfdruck bestellt werden. Und davon soooooo viele…
Millionen von Fotos warten jeden Tag, was sag ich da, jede Stunde und suchen nach unseren likes. Der Fluch der Vielseitigkeit endet im Rennen nach Klicks, Kommentaren und (im besten Fall) neuen Fans. Und das Rad dreht sich schneller, die Inhalte werden mehr. Fotos reichen nicht, man muß um mithalten zu können auf Videos umsteigen. Auf der Youtube Autobahn dann am besten mit Lichtgeschwindigkeit rasen und aufpassen das man nicht irgendwo aufprallt. Diese Raserei hat mir ebenfalls schon beim zugucken wehgetan. Ich mag einfach keine schnelle Fahrt, kein Fastfood und keine Mr.Brainwash Fake Kunst. Ich bin für Banksy, Daft Punk und Lush. NOTE: Ich denke dass Daft Punks Erfolge direkt proportional mit deren Abstinenz sind und ich denke ebenfalls die beste Inspirationsquelle ist die Ruhe und das -in sich kehren-, sich hinterfragen, zu erleben und dann wenn die Zeit reif ist (ich denke das weiss man dann einfach wenns so weit ist) zu dokumentieren und zu teilen. Um etwas zu schaffen muss man sich einfach erholen. Um weiter zu kommen muss man einfach mal auch stehen bleiben können. So gehts mir jedenfalls und so bin ich einfach verschwunden.
Ich habe heute leider (oder zum Glück) keine Fotos heute für Euch, nicht aus Protest – sondern wegen Therapie. Und ich kann es wirklich jedem empfehlen. Das Gefühl ist mittlerweile herrlich. Ich war am Meer, habe gesegelt, bin gereist, habe Zeit mit alten Freunden nachgeholt und meinen Freund neu kennengelernt nach 12 Jahren. Es ist schön und es ist wirklich inspirierend – sogar so sehr das ich mir überlege darüber intensiv zu schreiben und ich denke das heute und hier ist kein schlechter Anfang. Was meint ihr darüber?

 

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1 Response
  • Sabrina
    August 10, 2015

    Du kannst auch einfach mal eine oder 2 Wochen frei machen. Das hilft auch sehr gut den Kopf wieder frei zubekommen. Ab und zu braucht halt jeder mal eine Pause.

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